hier sind die Links vom 21.07.2006 Sie gehen ein in die kommentierte Linkliste zum 11.9.und seinen Folgen auf http://www.bpb.de/wissen/EMH9Q8,,0,Linkliste_zum_11_9_2001.html
Diese Linksammlung stellt keine Meinungsaeusserung der Bundeszentrale fuer politische Bildung/bpb dar, d.h. die Aufnahme in die Liste bedeutet z.B. nicht, dass die bpb mit den Meinungen auf den jeweiligen Websites uebereinstimmt. Ziel dieser taeglichen Uebersicht ist es, eine Orientierung ueber die Bandbreite der internationalen Diskussionen und Positionen zu den Folgen des 11.9. und den damit verbundenen aktuellen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft mit zu ermoeglichen.
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2. Aktuelles
http://www.zeit.de/online/2006/30/Brief-Iran-Merkel Gero von Randow sieht den Brief des iranischen Praesidenten Ahmadineschad an Bundeskanzlerin Merkel als Ausdruck einer "gefaehrlichen Selbstueberschaetzung". Entscheidend sei dabei nicht einmal der konkrete Inhalt des Schreibens. "Seit Wochen wartet die Welt auf ein eindeutiges Signal aus Teheran. Wie reagiert das Regime auf die Vorschlaege, die ihm zur Beilegung des Atomkonflikts gemacht wurden? Recht Unterschiedliches, ueberwiegend wenig Ermutigendes war da bisher zu hoeren, von 'die Vorschlaege sind eine gute Grundlage fuer Verhandlungen' bis 'Iran koennte auch aus dem Atomsperrvertrag austreten', hin und wieder garniert mit einer selbst gesetzten Frist bis zum 22. August, nach der eine Antwort zu erwarten sei. Und dann dies: Irans Praesident Ahmadineschad schreibt an die deutsche Bundeskanzlerin - und erwaehnt die Streitfrage nicht mit einem Wort." (ZEIT online vom 21.7.2006)
4. Laenderstudien 4.1. Israel/Palaestina
http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F...E712611C8558C4A 7FBDDE2E92B3A393FE~ATpl~Ecommon~Scontent.html Die "FAZ" meint, dass die Hoffnungen auf eine entscheidende militaerische Schwaechung der Hisbollah durchaus berechtigt seien und ein Waffenstillstand deshalb zu fruehe kaeme. "Gelaenge es Israel tatsaechlich, die Hizbullah-Milizen nicht nur zeitweilig aus dem Grenzgebiet zu vertreiben, sondern militaerisch entscheidend zu schwaechen, waere ein Ziel erreicht, das weder die libanesische Armee noch eine UN-Truppe erreichen koennte - auch wenn das angesichts der Leiden der Bevoelkerung im Augenblick herzlos klingt. Deshalb ist es auch kein Zufall, dass die internationalen Aufrufe zu einem Waffenstillstand - noch - vergleichsweise gedaempft sind." (FAZ vom 21.7.2006)
http://www.slate.com/id/2146146/ Fred Kaplan zweifelt an den militaerischen Erfolgsmeldungen des israelischen Militaers und haelt es durchaus fuer moeglich, dass die Hisbollah ungeschlagen aus dem gegenwaertigen Konflikt hervorgehen koennte. "If their goal is to destroy the state of Israel, they're going to fall short. But if their goal is simply to stand up to Israel, to wage a war of attrition, and to walk away from it intact, their reputation enhanced, they could accomplish that. (...) Israel's strategy at the moment is to keep fighting for another few weeks, with the aim of crippling Hezbollah, so that, once international pressures for a cease-fire can no longer be staved off, Israel will come to the table with a far stronger bargaining hand. Hezbollah counters that they can play that game, too. And the thing is, maybe they can." (Slate vom 19.7.2006)
http://www.cdi.org/program/document.cfm?...page=../index.c fm Victoria Samson mit einer Analyse des israelischen Raketenabwehrsystems, das bisher nicht eingesetzt worden sei, da es zur Abwehr der Hisbollah-Raketen ungeeignet ist. "It is estimated that of the 13,000 or so rockets and missiles in Hezbollah's arsenal, 11,000 of them are of the Katyusha type. These rockets have a short range - maybe up to nine miles or so - and a small warhead of roughly 40 pounds. Based on vintage Soviet technology, these rockets can be rolled out of a hiding place, shot, and rolled back in before any detection can be made. Their flight is over in seconds, making tracking difficult, much less shooting anything down." (Center for Defense Information vom 19.7.2006)
http://www.sueddeutsche.de/,tt1l6/ausland/artikel/120/81039/ Mit zunehmender Dauer der Militaeroffensive im Libanon aendert sich Thorsten Schmitz zufolge auch die Einstellung der israelischen Bevoelkerung. Von einer einhelligen Unterstuetzung fuer Premierminister Olmert koenne schon keine Rede mehr sein. "Der Versuch, das Waffenarsenal der Hisbollah zu zerstoeren und ihre Fuehrer auszuschalten, wurde in Umfragen, Zeitungskommentaren und Talkshows als legitim betrachtet. Mit jedem Tag jedoch, an dem die Zahl der libanesischen und israelischen Opfer steigt, broeckelt die Meinungsfront, und erste kritische Stimmen werden laut. Seit Mittwoch gibt es sogar einen ersten Armeedienst-Verweigerer." (SZ vom 21.7.2006)
http://www.guardian.co.uk/israel/Story/0,,1825670,00.html Bereits jetzt betrage der Wert der zerstoerten libanesischen Infrastruktur mehrere Milliarden US-Dollar, berichtet Brian Whitaker aus Beirut. "'We know the cost is in billions,' a government spokeswoman said yesterday. 'But it's very difficult to estimate more precisely because there are many places we can't reach.' The prime minister, Fouad Siniora, has already said he will 'spare no avenue' to to obtain compensation from Israel 'for the barbaric destruction it has inflicted and continues to inflict upon us'." (Guardian vom 21.7.2006)
http://www.tagesspiegel.de/kultur/archiv...006/2670966.asp Moshe Zimmermann fuehrt die Eskalation der Nahost-Krise auch darauf zurueck, dass die israelische Regierung von Zivilisten ohne Militaererfahrung gefuehrt wird. Zudem koenne spekuliert werden, ob es die Krise ohne den Irak- Krieg gegeben haette. "Zum einen haette Iran bis heute mit dem Irak alle Haende voll zu tun; Irans jetzige Unterstuetzung fuer die Hisbollah und fuer Hamas fiele womoeglich geringer aus. Zum anderen waere die Angst (in Iran wie in Syrien) vor einem amerikanischen Militaerschlag weit groesser, mit der Folge, dass die Bedrohung Israels durch Hamas und Hisbollah weniger betraechtlich ausfiele. Bushs strategischer Fehler von 2003 hat zumindest teilweise eine Dynamik in Gang gesetzt, die Israels Position verschlechterte." (Tagesspiegel vom 21.7.2006)
http://www.haaretz.com/hasen/spages/741138.html Ze'ev Schiff erlaeutert die Unterschiede, die es zwischen der gegenwaertigen israelischen Militaeroffensive im Libanon und der Invasion von 1982 gebe. "Israel circa 2006 is trying to avoid repeating the mistakes it made in the 1982 war. Little wonder that many people today support Israel, in contrast to the past, when international public opinion was hostile to Israel. If Israel makes no substantive changes in its objectives, takes greater care to avoid harming the Lebanese people and keeps its operations to the proper proportions, the support it enjoys in the present war will continue unabated." (Haaretz vom 21.7.2006)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,427649,00.html Ralf Fuecks, Vorsitzender der Heinrich-Boell-Stiftung, plaediert angesichts der Risiken der Nahost-Krise fuer eine NATO-Mitgliedschaft Israels. Durch einen solchen Schritt wuerden "belastbare Garantien fuer Israel" geschaffen, die fuer eine realistische Friedenspolitik in der Region unerlaesslich seien. "Die Mitgliedschaft in der transatlantischen Verteidigungsallianz wuerde Israel die politische und psychologische Sicherheit geben, einen historischen Kompromiss mit den Palaestinensern einzugehen, mit dem sich beide Seiten wechselseitig als souveraene Staaten anerkennen. Die Beistandsgarantie gemaess Artikel 5 des Nato-Vertrages gaebe Israel den Rueckhalt, den es braucht, um das Risiko eines Rueckzugs aus der Westbank einzugehen. Umgekehrt wuerde eine solche Loesung Palaestina ermoeglichen, endlich ein souveraener Staat zu werden, der ueber sein eigenes Schicksal bestimmt." (Spiegel Online vom 20.7.2006)
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/26/0,3672,3959322,00.html Oliver Eberhardt mit einer Reportage aus dem Bekaa-Tal im Osten des Libanon, der Heimat der Hisbollah. Viele Einwohner seien mittlerweile von der Organisation abgerueckt, da diese sich vom Ideal der islamischen Revolution verabschiedet habe. "An kaum einem anderen Ort im Libanon sind die Gruende, aus denen das Land einst in einen jahrzehntelangen, verlustreichen Buergerkrieg versunken waren, offensichtlicher als im Bekaa-Tal: Waehrend die Landbevoelkerung ihren konservativ- muslimischen Lebensstil pflegt, leben in den groesseren Staedten ueberwiegend Christen, vor allem Katholiken." (heute.de vom 20.7.2006)
http://www.wired.com/news/technology/internet/0,71421-0.html?tw=wn_politics_ 1 Cyrus Farivar berichtet ueber Online-Diskussionen zwischen Bloggern aus Beirut und aus Israel, die zum besseren gegenseitigen Verstaendnis beitragen. "Mana is in her mid- 20s and lives with her parents in an apartment near the city center of Beirut. She's been blogging about the Israel-Lebanon conflict since it began more than a week ago, and her posts, such as the one above, have turned her LiveJournal account into a gathering point for vibrant and surprisingly conciliatory discussions by both Lebanese and Israelis. Reached by phone Wednesday, Mana said that the internet has been an incredible tool to help all Lebanese communicate with each other, but more importantly, it has allowed dialogue with people on the other side of the battlefield in the middle of the conflict." (Wired News vom 21.7.2006)
4.2. US-Aussenpolitik
http://www.frankfurter-rundschau.de/in_u...d/?em_cnt=93256 3 Dietmar Osterman erlaeutert die Hintergruende der gegenwaertigen Nahost-Politik der US-Regierung. Vieles deute darauf hin, dass Aussenministerin Rice auf eine "Erfolgsmeldung" aus Israel warte, bevor sie sich zu diplomatischen Gespraechen in den Nahen Osten begibt. Die Neokonservativen in Washington saehen sich durch die Krise bestaetigt. "Haben sie nicht immer gepredigt, dass Diplomatie eine Sackgasse ist? 'Dialog zum falschen Zeitpunkt ist schlechter als keine Gespraeche', mahnt Michael Rubin vom American Enterprise Institute, einem Tummelplatz der Neocons. Gemeint ist nicht nur die Rice- Reise, sondern auch das juengste Gespraechsangebot an Teheran im Atomstreit. (...) 'Unsere Iranpolitik ist gescheitert', ruft Bill Kristol, Herausgeber des konservativen Weekly Standard, schon wieder zu den Waffen: 'Wir muessen bereit sein, gegen Iran militaerisch vorzugehen.'" (Frankfurter Rundschau vom 21.7.2006)
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/con...20/AR2006072001 907.html Die Reaktion der US-Regierung auf die Nahost-Krise ist Michael Abramowitz zufolge auch Ausdruck der Ueberzeugung, dass eine Veraenderung des bisherigen Status Quo in der Region wuenschenswert sei. "In the administration's view, the new conflict is not just a crisis to be managed. It is also an opportunity to seriously degrade a big threat in the region, just as Bush believes he is doing in Iraq." (Washington Post vom 21.7.2006)
http://www.carnegieendowment.org/publica...ew&id=18555&pro g=zgp&proj=zdrl,zme ; http://www.carnegieendowment.org/files/M...bcommentary.pdf Mehrere Autoren der "Carnegie Endowment for International Peace" haben ihre Einschaetzung der Nahost-Krise in einem pdf-Dokument ins Netz gestellt. Es sei eine gefaehrliche Illusion zu glauben, dass eine regionale Ausweitung des Konflikts alle Probleme in einem Handstreich loesen wuerde. "As in all other crises in the Middle East, at the heart of the problem is the difficult task of negotiating coexistence in a small, overpopulated, and resource-poor part of the world among population groups that have strong identities, different cultures, conflicting interests, and seemingly irreconcilable goals. No grand strategy will alter this most fundamental of Middle East realities." (Carnegie Endowment for International vom 20.7.2006)
4.3. Islamische Staaten
http://www.dailystar.com.lb/article.asp?...id=5&article_id= 74116 Der Nahostexperte Iason Athanasiadis schreibt, dass das israelische Vorgehen gegen die Hisbollah auch dazu dienen koennte, die iranischen Moeglichkeiten eines Gegenschlags zu reduzieren, sollte es in naher Zukunft zu Angriffen gegen iranische Atomanlagen kommen. Die iranische Fuehrung sei trotzdem optimistisch. "A well-connected Iranian analyst - with links to Hizbullah and a background as a foreign policy adviser to former President Mohammad Khatami - told me that the big regional winners this time will be Syria and Iran, not to mention Russia and China. Israel embarked on its attack against Lebanon only a few days after the 50-year anniversary of another military misadventure: its 1956 invasion of Egypt. That disaster proved to be the kiss of death for British and French imperialism in the Middle East. This time, Israeli failure will only hasten Iran's regional ascendance." (Daily Star vom 21.7.2006)
4.4. Afghanistan
http://www.taz.de/pt/2006/07/21/a0095.1/text Die pakistanischen Sicherheitskraefte haben auf die Kritik aus Kabul und Washington reagiert und 200 mutmassliche Taliban in der Provinzhauptstadt Quetta verhaftet. Nils Rosemann vermutet jedoch, dass es sich lediglich um ein "halbherziges Zugestaendnis" handelt. "Zumindest die offizielle Unterstuetzung fuer die Taliban scheint nun zu schwinden. 'Alle Festgenommenen sind Taliban und Reservisten, keine Koranschueler. Es sind Afghanen, die hier illegal leben', sagt Salam Said, Belutschistans stellvertretender Polizeichef. Nach Verhoeren sollen sie nach Afghanistan abgeschoben werden. Sollten sie lediglich an die Grenze gebracht werden, erwiese Pakistans Militaer der afghanischen Regierung und den Koalitionstruppen in Kandahar und Helmand einen Baerendienst. Denn diese afghanischen Suedprovinzen sind das Ziel der Sommeroffensive der Taliban." (taz vom 21.7.2006)
http://www.welt.de/data/2006/07/21/967137.html Saman Zia-Zarifi von der Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" warnt in diesem Interview vor einem neuen Buergerkrieg in Afghanistan. In vielen Bereichen entwickele sich das Land heute rueckwaerts, Die Aufbauhilfe der internationalen "Provincial Reconstruction Teams" muesse dringend effektiver gestaltet werden. "28 Millionen Afghanen sind durch die Hoelle gegangen. Sie kehren dorthin zurueck, wenn Afghanistan verlorenginge. Dem Land drohte ein Buergerkrieg. Pakistan, Kaschmir, die ganze Region wuerde destabilisiert. Afghanistan exportierte noch mehr Fluechtlinge und Heroin. Das Land verwandelte sich wieder in ein Trainingslager fuer Terroristen. Die internationale Gemeinschaft ist also zum Erfolg in Afghanistan gezwungen." (Die Welt vom 21.7.2006)
hier sind die Links vom 1.8.2006 Sie gehen ein in die kommentierte Linkliste zum 11.9.und seinen Folgen auf http://www.bpb.de/wissen/EMH9Q8,,0,Linkliste_zum_11_9_2001.html
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4. Laenderstudien 4.1. Israel/Palaestina
http://www.haaretz.com/hasen/spages/744862.html Tzvia Greenfeld fragt, ob der Einsatz von israelischen Bodentruppen in Suedlibanon angesichts der Zielsetzungen des Militaers ueberhaupt einen Sinn macht. Die Rolle von Bodentruppen habe sich seit dem Zweiten Weltkrieg erheblich veraendert und die langfristige Okkupation von auslaendischem Territorium sei heute international unakzeptabel geworden. "The ground troops' job had always been to advance or prevent conquests deriving from one state's military capability of physically occupying another's territory. But since the end of the 'occupation era' and since ongoing occupation of foreign territory is becoming an untenable policy, there is no escape but to acknowledge that ground forces have lost their historic significance. The emphasis has shifted to a deterrent air force, whose duty is no longer to ensure ongoing physical control of the ground, but only to activate prevention and punishment, which in turn are also problematic." (Haaretz vom 1.8.2006)
http://www.opinionjournal.com/wsj/?id=110008733 Bret Stephens fuerchtet, dass Israel mit dem bisherigen Kurs im Libanon auf die groesste militaerische Niederlage seiner Geschichte zusteuert. "Generally speaking, wars are lost either militarily or politically. Israel is losing both ways." (Wall Street Journal vom 1.8.2006)
http://www.slate.com/id/2146878/?nav=tap3 Auch Shmuel Rosner schreibt, dass es fuer das israelische Militaer an der Zeit sei, sich eine neue "Exit Strategy" fuer den Einsatz im Libanon zu ueberlegen. Es sei offensichtlich, dass die wichtigsten Ziele der Kampagne bisher nicht erreicht worden sind. "How can Israel get to the point where it is able to say that it achieved something meaningful from this war? (...) they need a grandiose crescendo for the war. The assassination of Hezbollah leader Hassan Nasrallah would be an acceptable outcome. So would the discovery and dismantling of Hezbollah's long-range missiles. Even getting to the point at which Hezbollah requests a cease-fire and offers to stop shelling Israel is an option. But stopping short of all these scenarios will enable the enemy to show it has not surrendered." (Slate vom 31.7.2006)
http://www.tagesspiegel.de/meinung/archi...006/2688544.asp Israel stehe bei seinen Militaeroperationen im Libanon vor aehnlichen Problemen wie die NATO-Laender im Kosovo-Krieg 1999, schreibt Clemens Wergin. "Demokratische Gesellschaften halten Kriege nicht aus, bei denen viele eigene Soldaten sterben. Deshalb bevorzugen sie den Luftkrieg gegenueber Bodenoffensiven. In Luftkriegen aber sterben in aller Regel mehr Zivilisten. So ergibt sich ein paradoxes Bild. Israels Angriffe waren zu heftig, zu viele Zivilisten wurden getoetet. Sie waren nicht heftig genug, weil immer noch mehr als 100 Raketen taeglich gen Israel fliegen." (Tagesspiegel vom 1.8.2006)
http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,1220529-3,00.html J.F.O McAllister ist davon ueberzeugt, dass die Hisbollah nicht gewaltsam entwaffnet werden koenne. Die Bedrohung Israels koenne nur mit einer diplomatischen Loesung effektiv verringert werden. "It includes a cease-fire, the deployment of foreign troops to Hizballah's traditional stomping grounds on the Israeli border with a mandate to let the Lebanese Army extend its jurisdiction there, an end to Israeli violations of Lebanese territory and possibly Israel's agreement to turn over maps of the land mines it left during the occupation. Rice is also encouraging Lebanon and Israel to work out a deal on the so-called Shebaa Farms problem. (...) If Shebaa is resolved, possibly by Israel delivering it into the hands of the multinational force, Hizballah will be able to claim a proud if insubstantial victory but will have one less reason to keep fighting." (TIME-Magazine vom 31.7.2006)
http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2112376,00.html Die Krise im Nahen Osten soll nach Ansicht vieler Experten durch den Einsatz von internationalen Friedenstruppen entschaerft werden. Sarah Faupel hat mit Ottfried Nassauer, Leiter des Berliner Informationszentrums fuer transatlantische Sicherheit (BITS), ueber die praktischen Probleme gesprochen, mit denen die Soldaten solcher Truppen zu kaempfen haetten. "Wenn Soldaten aus vielen Laendern gemeinsam zum Einsatz kommen, dann gibt es natuerlich Probleme mit unterschiedlichen militaerischen Kulturen, mit der Fuehrungskultur, zum Beispiel mit Auftragstaktik oder Befehlstaktik. (...) Armeen sind nicht unbedingt Fremdsprachenschulen, sondern beschaeftigen sehr viele Menschen, die relativ wenige Fremdsprachenkenntnisse haben. Allgemein hat sich zwar durchgesetzt, dass Englisch die Kommandosprache ist, aber im Alltag gibt es intensivste Sprachprobleme." (Deutsche Welle vom 31.7.2006)
http://www.foreignpolicy.com/story/cms.php?story_id=3538 Welche Laender wuerden Soldaten fuer internationale Friedenstruppen im Libanon bereitstellen? "Foreign Policy" hat eine Liste mit wahrscheinlichen Kandidaten ins Netz gestellt und auch Deutschland hinzugefuegt. Die Begruendung: "Dispatching troops to Lebanon would provide a big boost to Germany's campaign for a seat on the U.N. Security Council. There's also an undercurrent of historical atonement. German Foreign Minister Frank-Walter Steinmeier argued recently that Germany is compelled to get involved, remarking that sending troops would be 'appropriate given the difficult shared history between Germany and Israel.'" (Foreign Policy vom 27.7.2006)
http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/...illeton/?em_cnt =938898 Knut Ipsen schreibt, dass der Krieg im Libanon von keiner Seite nach den Regeln des Voelkerrechts gefuehrt werde. "Wer Israels Voelkerrechtsverstoesse gegen den Libanon feststellt, muss allerdings auch zugleich festhalten, dass der Libanon mit der Hisbollah eine Organisation beherbergt, die sich ausdruecklich ausserhalb des Voelkerrechts stellt. Die Forderung nach Vernichtung eines anderen Staates mitsamt seiner Bevoelkerung, Geiselnahmen mit Erpressung, flaechenwirkende Raketenueberfaelle auf zivile Wohnstaetten: Dies alles sind Aktionen, die, wuerde ein Staat sie vornehmen, zu schwersten Voelkerrechtsverletzungen zaehlen wuerden." (Frankfurter Rundschau vom 1.8.2006)
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/525965/ Der Voelkerrechtler Christian Tomuschat kritisiert in diesem Interview die Militaerstrategie Israels. Es gebe voelkerrechtlich betrachtet grundlegende Unterschiede zwischen den israelischen Angriffen im Sueden und denen im Norden Libanons. "(...) gerade im Norden des Landes hat es ja keine Abschuesse von Raketen gegeben, also da ist eine ganz andere Lage. Israel durfte sicher seine Schiesshandlungen fuehren im Sueden, von wo aus Raketen nach Israel abgeschossen werden, aber die ganzen Kampfhandlungen im Norden des Landes haben eine ganz andere Qualitaet." (Deutschlandfunk vom 31.7.2006)
http://www.welt.de/data/2006/08/01/981113.html Der israelische Autor Marek Halter vermisst angesichts der neuen Nahost-Krise den frueheren Premierminister Sharon. Die Regierung Olmert sei in ihrer Zusammensetzung eine der "pazifistischsten seit der Gruendung des Staates", dies sei von der Hisbollah und vom Iran als Schwaeche gedeutet worden. "Weder der Chef der Hisbollah noch sein iranischer Schutzherr haben verstanden, dass gerade weil sie es mit Pazifisten zu tun hatten, diese gezwungen sein wuerden, schneller und haerter zu reagieren, als es vielleicht Sharon getan haette. Jedes Zoegern bei ihnen waere als Schwaeche, wenn nicht Verrat ausgelegt worden. Schon Clausewitz wusste, dass es ein Fehler waere, den Krieg zwischen zwei entwickelten Voelkern rein als rationales Kalkuel von Regierenden aufzufassen, die unbeeinflusst blieben von menschlichen Leidenschaften." (Die Welt vom 1.8.2006)
http://www.sueddeutsche.de/,tt1m2/ausland/artikel/770/81689/ Johannes Honsell hat mit Asma Andraos, eine der "jungen Heldinnen der Zedernrevolution", ueber die israelische Militaeroffensive und die Zukunft der demokratischen Bewegung im Libanon gesprochen. "Es gibt viele juengere Menschen wie mich, die noch vor einem Jahr grosse Hoffnungen hatten. Hoffnungen auf eine Phase des Uebergangs zu etwas Neuem. Darauf, dass es fuer den Libanon eine Zukunft geben koennte. Und nun diese Katastrophe, die unsere Zukunft zerstoert. Nun gibt es wieder Chaos." (sueddeutsche.de vom 31.7.2006)
http://www.newstatesman.com/200607310063 Die britische Zeitschrift "New Statesman" hat einen Artikel zum Libanon-Konflikt von 1982 ins Netz gestellt, um zu verdeutlichen, wie gross die Parallelen zum aktuellen Geschehen seien. "Sometimes it seems that only the names change. For PLO read Hezbollah; for President Sarkis read the hapless Lebanese leadership of today." (New Statesman vom 31.7.2006)
http://derstandard.at/?url=/?id=2535895 Jeffrey Sachs, Wirtschaftswissenschafter und Leiter des Earth Institute der Columbia University, meint, dass eine Loesung des palaestinensisch-israelischen Konflikts eigentlich nicht so schwer erscheine, da sich beide Seiten in den wichtigsten Punkten bereits einig seien. Auf beiden Seiten gebe es jedoch eine einflussreiche radikale Minderheit, die eine Einigung immer wieder verhindere. "Die Tragoedie von heute ist, dass wir uns von diesem moeglichen Abkommen immer weiter entfernen. Israel ist zurecht empoert ueber die Entfuehrung seiner Soldaten durch Hamas-gestuetzte Aufstaendische in Gaza und die Hisbollah im Suedlibanon, aber sein massiver und unverhaeltnismaessiger Militaerschlag spielt den Extremisten in die Haende." (Der Standard vom 1.8.2006)
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5768148_TYP6_THE_NAV_RE F3_BAB,00.html "tagesschau.de" hat eine Reihe von YouTube-Videoclips ueber den Krieg im Nahen Osten verlinkt. "Seit knapp drei Wochen tobt ein neuer, unerklaerter Krieg im Nahen Osten. Er zwingt den Menschen eine Realitaet auf, die sie auch im Internet abbilden. In Weblogs, aber vor allem in kurzen Videoclips zeigen sie der Welt, was sie durchmachen. Hier sehen Sie Clips der populaeren Videoplattform YouTube. Die Bildrechte fuer die Filme liegen ueberwiegend bei den Usern von YouTube. Ob die Videos authentisch sind, ist nicht immer zweifelsfrei zu klaeren." (tagesschau.de vom 1.8.2006)
4.2. US-Aussenpolitik
http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,1220505,00.html Lisa Beyer erlaeutert in ihrem ausfuehrlichen Beitrag fuer das "TIME-Magazine", warum es fuer die US-Regierung bei dem Krieg im Nahen Osten nicht um die Abwehr einer terroristischen Bedrohung gehen sollte. Beyer zitiert François Heisbourg, den Direktor der Pariser "Foundation for Strategic Research": "Justifying the operation in Lebanon by putting Hizballah on the same terrorism shelf as al-Qaeda is getting radical Sunnis to back radical Shi'ites in a way we'd have never imagined. (...) the Bush Administration (...) is calling it all part of the war on global terrorism, which is nonsense. And that, in turn, is throwing into stark relief just how confused and ill- conceived the global war on terrorism has been from the start." (TIME-Magazine vom 31.7.2006)
4.4. Afghanistan
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,426286,00.html Matthias Gebauer hat US-Soldaten auf einer gefaehrlichen Mission im Osten Afghanistans begleitet und beschreibt in dieser Reportage seine Erfahrungen. "Nach einer Nacht voller Gefechte freut sich Commander Cavoli: 'Wir sind auf eine Goldmine gestossen. Wir sind da, wo sie uns nicht wollen.' Allerdings kennt er auch die Realitaet des endlosen Kriegs in Afghanistan: Fuer jeden toten Angreifer kommen meist gleich mehrere nach. Oft finden die US- Soldaten die Leichen ihrer Opfer gar nicht mehr. Andere Kaempfer haben die Toten schon nach Pakistan zur Beerdigung geschafft." (Spiegel Online vom 31.7.2006)
5. Buendnisse und Militaerschlag
http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/HG29Ak02.html Olivier Guitta beschreibt die engen Verbindungen des Hisbollah-Chefs Nasralla in den Irak. Dort wuerden die schiitischen Aufstaendischen in ihrem Kampf gegen die Amerikaner aehnliche Taktiken anwenden wie die Hisbollah im Kampf gegen Israel. "Indeed, Iraq in 2006 looks a lot like the Lebanon of 1983. For example, the Iranian man in charge of this whole operation is Hassan Qommi, who had the exact same job ... in Beirut in 1982. Qommi helped Hezbollah instructors get to Iraq to train Muqtada's Mehdi Army, which has staged several high-profile confrontations with US forces." (Asia Times vom 31.7.2006)
__________________________________________________ ich würde nicht in einer Moschee beten, in der ich noch nicht mal einen Mohr in der Hand halten dürfte. (Elke im MM, 31. Juli 2006 15:53:49)
hier sind die Links vom 2.8.2006 Sie gehen ein in die kommentierte Linkliste zum 11.9.und seinen Folgen auf http://www.bpb.de/wissen/EMH9Q8,,0,Linkliste_zum_11_9_2001.html
Diese Linksammlung stellt keine Meinungsaeusserung der Bundeszentrale fuer politische Bildung/bpb dar, d.h. die Aufnahme in die Liste bedeutet z.B. nicht, dass die bpb mit den Meinungen auf den jeweiligen Websites uebereinstimmt. Ziel dieser taeglichen Uebersicht ist es, eine Orientierung ueber die Bandbreite der internationalen Diskussionen und Positionen zu den Folgen des 11.9. und den damit verbundenen aktuellen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft mit zu ermoeglichen.
mit besten Gruessen die Redaktion
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2. Aktuelles
http://www.number10.gov.uk/output/Page9948.asp ; http://www.timesonline.co.uk/article/0,,2-2295604,00.html Der britische Premierminister Tony Blair hat sich in einer Rede fuer eine strategische Neuorientierung im internationalen Kampf gegen den militanten Islam ausgesprochen. "Speaking in Los Angeles, the Prime Minister admitted that the use of force alone had alienated Muslim opinion, and said that there was now an 'arc of extremism' stretching across the Middle East and beyond. He called for an 'alliance of moderation' that would combat terrorism using values as much as military might." (Links vom 2.8.2006)
http://www.msnbc.msn.com/id/14048523/site/newsweek/ Jessica Bennett hat mit John Tirman, Politikwissenschaftler am "Massachusetts Institute of Technology", ueber dessen Buch "100 Ways America Is Screwing Up the World" gesprochen. "This is really meant to kind of start an argument, in a constructive way - not to trash America. I do hope people give it a hearing, [because] most of the things I describe in this book have a long lineage. I'm hard on Bush for the Iraq war and some other things, but the destruction of the environment and our long, sad history in the Middle East goes back several presidencies." (Newsweek vom 27.7.2006)
http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/...illeton/?em_cnt =939657 Eva C. Schweitzer berichtet ueber die PR-Kampagne zum neuen Oliver Stone-Film "World Trade Center". Der Regisseur habe einen konventionellen Film gedreht, trotzdem haetten einige Opferfamilien und konservative Meinungsmacher gegen den vermeintlich "anti- amerikanischen" Inhalt protestiert. "Die PR-Spezialisten leisteten ganze Arbeit. Sie luden Leiter christlicher Organisationen, Vorsitzende von Vereinen, die fuer Steuersenkungen eintreten, oder von Wirtschafts-Instituten zu Sondervorfuehrungen ein. Viele von ihnen warfen sich danach fuer Stone in die Bresche. (...) Der konservative Kolumnist Cal Thomas nannte ihn 'einen der groessten pro- amerikanischen, pro-Familie, pro-Religion, pro- Maennlichkeit, pro-Flaggenschwenken 'Gott schuetze Amerika'-Filme.' Die den Republikanern nahe stehende National Review schrieb sogar: 'Gott schuetze Oliver Stone.'" (Frankfurter Rundschau vom 2.8.2006)
http://www.berlinonline.de/berliner-zeit...tik/573749.html Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar warnt in diesem Interview vor einer immer deutlicheren Einschraenkung der buergerlichen Privatsphaere durch staatliche Stellen und private Unternehmen. "Ich erkenne zwar keine bewusste Planung zur Einfuehrung eines Ueberwachungsstaates. Das waere ein autoritaeres Konzept, um den Buerger zu kontrollieren. Wir sind aber auf dem Weg in eine Ueberwachungsgesellschaft. In vielen Faellen werden Daten des Einzelnen erhoben und genutzt, ohne dass er dies erfaehrt oder bemerkt - und das bei einer sich rasant entwickelnden Technologie mit immer ausgefeilteren Methoden, um grosse Datenmengen zu erschliessen." (Berliner Zeitung vom 2.8.2006)
4. Laenderstudien 4.1. Israel/Palaestina
http://www.tagesspiegel.de/politik/archi...006/2691560.asp Charles A. Landsmann berichtet ueber die ersten Ergebnisse der Untersuchung des israelischen Angriffs auf Kana, bei dem mehr als 50 Menschen starben. Bereits jetzt sei geklaert, dass es einige "verheerende Fehler" des israelischen Militaers gegeben habe. "Klar ist im Uebrigen, dass aus oder von dem Gebaeude keine Raketen gegen Israel abgeschossen worden sind, wie dies israelische Militaerkreise zunaechst behauptet hatten. Die Luftwaffe gestand ein, in der Regel mehrere Gebaeude in der relativen Naehe von vermuteten Abschussorten der Raketen zu bombardieren. In Kana wurden zur Zeit, als die erste Hilfe beim eingestuerzten Haus eintraf, in 460 Meter Entfernung aus dem gleichen Grund drei Gebaeude bombardiert." (Tagesspiegel vom 2.8.2006)
http://www.opendemocracy.net/conflict/impasse_3786.jsp Paul Rogers schreibt, dass die israelische Militaeroffensive im Libanon die ernsthaften Maengel in der Sicherheitsdoktrin des Landes verdeutlicht habe. "According to Defense News, [General Dan Halutz] 'cited Israel's sensor-fused network along the northern border as an example of how the nation is achieving 'full situational awareness through intelligence superiority'. Halutz said Israel's operational concept of 'knowing first, understanding first, deciding first and acting first' allows Israel to choose the time, place and conditions when it will act'' (...) The entire approach is seen to be supremely high-tech, very modern and able to ensure Israel's security without having to maintain expensive ground forces of a size and at a level of training that was necessary in the past. Almost everything about this approach has been found wanting by the events of 25 June onwards." (Open Democracy vom 1.8.2006)
http://www.ericumansky.com/2006/07/stupid_incompet.html Auch der Militaerexperte Anthony Cordesman kritisiert die Strategie Israels im Libanon. Den Feind zu schlagen sei heute weniger wichtig geworden als die Unterstuetzung oder zumindest die Duldung der betroffenen Bevoelkerung zu erhalten. "Carelessly seeking immediate tactical advantage at the cost of major strategic risks and penalties is stupid and dangerous. Creating more enemies than you kill is self defeating; making it politically and ideologically impossible to end a war and so is spreading new levels of anger and hatred to other countries and/or factions ...." (EricCumansky.com vom 31.7.2006)
http://www.arabnews.com/?page=7§ion=...&d=2&m=8&y=2006 Der britische Parlamentsabgeordnete Cyril Townsend empfiehlt Israel, sich im weiteren Umgang mit der Hisbollah an der Strategie Grossbritanniens im Nordirland- Konflikt zu orientieren. "The all-regular British Army deployed thousands of well-led and well-equipped soldiers onto the streets of Northern Ireland, in an attempt to win the hearts and minds of the people, and the intelligence services had astonishing success in infiltrating their agents into the IRA's top echelons. Dublin was never bombed nor were the bomb-making factories in the Catholic ghettos of Belfast. After 30 years the conclusion was that the IRA could not win nor be destroyed, only contained in what it could do. Political talks took place, first through intelligence channels and then with Cabinet ministers." (Arab News vom 2.8.2006)
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,429619,00.html Sollten sich deutsche Soldaten an einer Friedensmission im Nahen Osten beteiligen? Severin Weiland berichtet ueber den gegenwaertigen Stand der Debatte. "(...) der aussenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Gert Weisskirchen, (...) haelt eine Stationierung deutscher Soldaten in die Krisenregion fuer eine moegliche Variante - allerdings nach Erfuellung bestimmter Bedingungen, wie er im Gespraech mit SPIEGEL ONLINE ausdruecklich betonte. (...) Einen Einsatz der Bundeswehr an der israelischen Grenze, wo die Gefahr bestuende, dass in einem Konflikt Deutsche auf Israelis schiessen, haelt Weisskirchen fuer abwegig. Auf die Frage, ob er sich jedoch eine Stationierung deutscher Soldaten etwa an der Nordgrenze des Libanon, zu Syrien, vorstellen koenne, erklaerte Weisskirchen: 'Zum Beispiel. Daran sehen Sie, dass man in diesem Zusammenhang durchaus kreativ denken kann'." (Spiegel Online vom 2.8.2006)
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/869/81788/ Erhard Eppler haelt es fuer einen schweren Fehler Israels, sich am "Krieg gegen den Terror" der US-Regierung zu orientieren. Die USA seien im Gegensatz zu Israel maechtig genug, die Fehler ihrer Strategie auszuhalten. "Ein halber Kontinent, sich selbst genug, militaerisch unangreifbar, uebersteht manche Torheit seiner Regierenden. Aber Israel? Es liegt ja nicht irgendwo auf einer Insel vor Kalifornien. Sogar wenn es vom Okkupierten noch einiges annektieren sollte, bleibt es ein kleiner Kuestenstreifen am oestlichen Mittelmeer. (...) Was den USA im Irak nicht gelingt, naemlich einer entstaatlichten, fundamentalistischen, terroristischen Gewalt den Garaus zu machen, ist fuer Israel ein hoffnungsloses Unterfangen. Auf Dauer ein lebensgefaehrliches." (SZ vom 2.8.2006)
http://derstandard.at/?url=/?id=2537136 Hermann L. Gremliza, Herausgeber des Monatsmagazins "Konkret", sieht den Hauptgrund fuer den Krieg Israels im radikalen Antisemitismus der arabischen Nachbarn des Landes. "Die Juden versuchen nicht, andere unter ihre Herrschaft zu zwingen oder zu ihrem Gott zu bekehren. Sie versuchen, sich zu retten. Ob ihre Regierung das immer auf die vernuenftigste Weise tut, mag bezweifelt werden. Welche Regierung taete das? (...) Dieser Krieg, der lange dauern und mit sehr wechselndem Einsatz gefuehrt werden kann, endet entweder - und im besten Fall - mit der vollstaendigen Entwaffnung von Hamas, Dschihad, Al-Aksa- Brigaden und Hisbollah, bis zu welcher die Raeumung der Westbank aufgeschoben wird, oder mit einem ganz anderen Krieg, in dem Israel jene Staaten, die eine zweite 'Endloesung der Judenfrage' betreiben, Syrien und den Iran allen voran, mit jeder Waffe angriffe, die ihm zu Gebote steht." (Der Standard vom 2.8.2006)
http://www.taz.de/pt/2006/08/02/a0130.1/text Isolde Charim hat eine "Gebrauchsanweisung" zu einer politisch korrekten Israel-Kritik erstellt. Um dem Antisemitismus-Verdacht auszuweichen, sei die Wahl des richtigen Tones am wichtigsten. "(...) fuer Europaeer und speziell fuer Deutsche notwendige solidarische Haltung erlaubt es nicht, Israel nur als Taeter zu betrachten. Im Unterschied zu einer Kritik etwa an den USA, ist es fuer eine korrekte Israelkritik von Noeten, auch dessen Schwaechen und dessen legitime Beduerfnisse in Betracht zu ziehen. (...) Natuerlich muss die Kritik an Israels Staerke ansetzen, wenn sie aber den ergaenzenden, zweiten Teil, dessen Schwaeche, vergisst, dann wird sie inkorrekt." (taz vom 2.8.2006)
4.2. US-Aussenpolitik
http://www.asahi.com/english/Herald-asah...0608020066.html Die japanische "Asahi Shimbun" ist in ihrem Kommentar zur Nahost-Krise vor allem von der passiven Reaktion der US- Regierung erstaunt. Es wird befuerchtet, dass dies indirekt auch den Atomstreit mit Nordkorea beeinflussen wird. "Any deterioration of U.S. leadership in the region will have a negative impact on continuing international efforts to get Iran to abandon its uranium enrichment program. By extension, it could also throw cold water on attempts to resolve the impasse with North Korea over its nuclear weapons and other programs." (Asahi Shimbun vom 2.8.2006)
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23238/1.html Die militaerischen Probleme Israels im Libanon werden Florian Roetzer zufolge von amerikanischen Neokonservativen aufgegriffen, um die eigene Regierung zu einer aggressiveren Aussenpolitik zu treiben. "Die Flucht nach vorne ist Teil einer Strategie, der drohenden Niederlage in den Kongresswahlen Ende des Jahres wieder die nach dem 11.9. erfolgreiche Verbindung von Angst vor dem Terrorismus und militaerischer Intervention oder Krieg entgegen zusetzen." (Telepolis vom 2.8.2006)
http://www.taz.de/pt/2006/08/01/a0140.1/text Michael Streck warnt die Kritiker der US-Regierung angesichts der diplomatischen Schwaeche der USA im Nahen Osten vor zynischer Schadenfreude. "Erstens sind die Europaeer auf der Suche nach Loesungen im Libanonkrieg uneins. Zweitens stossen Staaten wie Russland und China in dieses Vakuum vor, die alten und neuen Hegemonialtraeumen anhaengen und gleichgueltig sind gegenueber Diktatoren, korrupten und maroden Staaten, solange sie nur ihren Ressourcenhunger stillen koennen. Drittens leidet mit dem Ansehensverlust der Amerikaner das Ansehen des Westens insgesamt - und damit seine Faehigkeit, Reformkraefte in der muslimischen Welt zu staerken. Viertens wurde durch die ruecksichtslose Aussenpolitik von George Bush junior eine heute oft dringend gebotene Interventionspolitik in Misskredit gebracht." (taz vom 1.8.2006)
4.3. Islamische Staaten
http://www.thenation.com/doc/20060814/khalidi Rashid I. Khalidi analysiert die Reaktionen in den arabischen Staaten auf die gegenwaertige Nahost-Krise. Es sei bereits jetzt offensichtlich, dass die pro- amerikanischen Regime in der Region geschwaecht aus der Krise hervorgehen werden. "The pro-American Arab regimes that initially foolishly aligned themselves with the United States and Israel over the Lebanese crisis have shown their regret by backpedaling as fast as they can. (...) Fortunately for the Bush Administration and Israel, none of these countries have a functioning democracy. The net result of this crisis, however it comes out, will be a further weakening of these regimes. They may temporarily increase their dependence on the United States. But they are weaker than they were before this crisis began, and their oppositions, whether in Cairo, Amman or Riyadh, are stronger." (The Nation vom 27.7.2006)
__________________________________________________ ich würde nicht in einer Moschee beten, in der ich noch nicht mal einen Mohr in der Hand halten dürfte. (Elke im MM, 31. Juli 2006 15:53:49)